Foto: Kerstin Wendt
„Beethoven anders“ – als ich die Schirmfrauschaft für dieses Festival übernommen habe, ahnte wohl niemand, wie anders Beethovens Jubiläumsjahr verlaufen würde. Für die Veranstaltenden und Beteiligten bedeuteten die vergangenen Monate enorme Herausforderungen: Terminverschiebungen, Änderungen der Aufführungsorte und immer wieder Ungewissheit. Und für die Gäste vor allem Geduld. Umso größer ist die Freude darüber, dass „Beethoven anders“ nun tatsächlich stattfinden kann.
„Beethoven anders“ zeigt ganz unterschiedliche Facetten des musikalischen Schaffens Beethovens und seiner Persönlichkeit. Mit seiner Ausrichtung über Genre- und Publikumsgrenzen hinweg wagt das Festival den Versuch, ein möglichst breites Publikum zu erreichen. Das ist ein wichtiges Anliegen.
In unserer offenen und vielfältigen Gesellschaft verfügen wir über ein hohes Maß an Individualität und persönlicher Freiheit. Zugleich haben wir den Anspruch, dass möglichst viele Menschen gesellschaftliche Entwicklungen mitgestalten. Dafür braucht es Teilhabe – in Politik, Kultur und anderen Bereichen. Und wir benötigen gemeinsame Grundlagen für eine konstruktive Auseinandersetzung miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. In kultureller Hinsicht kann Beethovens epochales Werk eine solche Basis sein. Und auch als Persönlichkeit kann Beethoven zum Vorbild dienen, denn er hat seine Individualität im besten Sinne ausgelebt: Zur Entfaltung seines kaum fassbaren musikalischen Genies und zur Positionierung zu den gesellschaftlichen und politischen Themen seiner Zeit.
Möglichst viele unterschiedliche Menschen zu erreichen und zu beteiligen – das ist sowohl eine Herausforderung für unser repräsentatives demokratisches System als auch für den Kulturbetrieb. Wenn „Beethoven anders“ dies gelingt, kann das Festival in bester Weise inklusiv wirken und einen Beitrag leisten zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Es ist beachtenswert, dass es den Veranstaltenden gelungen ist, viele renommierte Künstlerinnen und Künstler für „Beethoven anders“ zu gewinnen. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement. Den Gästen wünsche ich spannende und unterhaltsame Veranstaltungen und dem Festival viel Erfolg!
Foto: FOTORAUM Hannover
Beethoven war anders. Er war ein Freigeist, ein Widerständler, ein Innovator; ein Künstler, der den Erwartungen des Publikums nicht entsprach. Er brach nicht nur kompositorische, sondern auch gesellschaftliche Regeln. Er war ein Revolutionär. Seine Werte waren die Ideale der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
“Beethoven anders“ zeigt, wie sich heutige Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Kunstsparten und Genres mit dem Genie auseinandersetzen: Welche Impulse entnehmen sie seinem Werk und wie entwickeln sie diese weiter? Wie nähern sie sich aus verschiedenen Blickwinkeln, Betrachtungs- und Aufführungsweisen der Person, der Weltanschauung und dem Schaffen des Komponisten? Bei diesen Fragen stehen zentrale Themen wie Beethoven der Humanist, der Visionär, der radikale Tonkünstler, der Kämpfer für Freiheit und Menschenrechte im Vordergrund.
Der interdisziplinäre Blick ist ein vielfältiger, ein spannender. Er eröffnet neue Horizonte. Ich möchte Beethoven und seine Musik damit auch den Menschen nahebringen, die bisher wenig oder gar keinen Zugang zu ihm hatten. Mit einem facettenreichen Programm spricht dieses Festival nicht nur Musikspezialisten und Hörer klassischer Musik an, sondern auch Tanzbegeisterte, Cineasten, Jazzliebhaber, Theaterbesucher und alle, die sich für Beethoven interessieren. Zwei Produktionen sind extra für Kinder konzipiert. Ein breitgefächerter Zugang, ein etwas anderer Zugang. Beethoven nicht nur für Wenige, sondern für Viele!
Ich bedanke mich herzlichst bei allen Sponsoren und Förderern. Ohne Ihre großzügige Unterstützung wäre dieses Festival nicht möglich. Ich danke ebenso Herrn Dapper, der höchst kompetent und engagiert meine Idee und Konzeption organisatorisch umgesetzt hat.
Ihnen, liebes Publikum, wünsche ich ganz viel Spaß und viele anregende und bereichernde Kunsterlebnisse. Lassen Sie sich inspirieren! Entdecken Sie Beethoven „anders“! Ich freue mich auf Sie!
Foto: Elke Jung-Wolff
Beethoven war schon zu Lebzeiten eine Legende: ein Künstler, der mit seiner Radikalität, gegen Takt und Konvention komponierend, Grenzen sprengte. Bis heute berührt, bewegt, begeistert und verbindet seine Musik Menschen über alle Kontinente. Hochaktuell, ja zukunftsweisend ist und bleibt die Auseinandersetzung mit seinem weltbewegenden Vermächtnis, weil es zum Klingen bringt, was Menschlichkeit, was Menschsein ausmacht. Beethovens Resonanz und Relevanz in unserer Gegenwart nachzuspüren, ihn neu entdecken: darum geht es im aktuellen Beethoven-Jubiläumsjahr. Dafür engagiert sich der Bund mit beachtlichen 27 Millionen Euro aus meinem Kulturetat. Ein Schwerpunkt der Veranstaltungen und Vorhaben liegt in Beethovens Geburtsstadt Bonn, von der aus auch einige nationale und internationale Projekte organisiert werden. Einige der durch den Bund geförderten Kultureinrichtungen gestalten Sonderausstellungen, produzieren Filme und Dokumentationen, veranstalten Kongresse und Symposien oder regen das Entstehen neuer Kompositionen in der Auseinandersetzung mit Beethoven an.
Unerlässlich ist bei einem solchen nationalen Jubiläum aber, dass es nicht nur Eingeweihte und Musikbegeisterte anspricht, sondern möglichst viele Menschen – auch außerhalb der Metropolen. Beethovens Werk soll als Teil unseres kulturellen Erbes auch von künftigen Generation verstanden werden – es soll auch Menschen erreichen, die mit seiner Musik und seinem Vermächtnis bislang wenig in Berührung kamen. Deshalb hat mein Haus ein bundesweites Förderprogramm ausgeschrieben, das eine breite Resonanz erfahren hat und die Umsetzung vieler interessanter Projektideen ermöglicht. Sie reichen von besonderen Vorhaben der Musikvermittlung über viele außergewöhnliche Konzert- und Veranstaltungsideen bis hin zu künstlerischen Neuschöpfungen.
Ich freue mich, dass in diesem Rahmen auch das interdisziplinäre Festivalprojekt „Beethoven anders“ in Celle unterstützt werden kann und wünsche dem Vorhaben viel Erfolg.
Foto: Ingo Misiak
Aufgeschoben ist nicht immer aufgehoben und so lässt sich auch so manch´ ausgefallener Geburtstag noch nachträglich standesgemäß feiern. Eines der prominentesten Beispiele kommt im Rahmen des „Celler Kultursommers“ mit dem Beethoven-Festival im Französischen Garten in unserer Stadt zum Tragen. Eigentlich sollte damit bereits im vergangenen Jahr der 250. Geburtstag des Komponisten gewürdigt werden, aufgrund der Corona-Pandemie musste dieses – wie so viele andere Feierlichkeiten – leider abgesagt werden.
Doch nun können sich Cellerinnen und Celler sowie Gäste, die dafür sicherlich auch aus ferneren Regionen anreisen, ab Mitte Juli auf acht stilvolle, unterhaltsame und vor allem abwechslungsreiche Abende unter freiem Himmel freuen. Das ist auch dem langen Atem der Organisatoren zu verdanken. Denn für Carsten Dapper von dapper.entertainment, der von der künstlerischen Leiterin und „Schöpferin“ des Festivals, Bettina Päselt aus Hannover, seinerzeit mit der Veranstaltung betraut wurde, hieß es, sich in Geduld zu üben. Ursprünglich als Indoor-Veranstaltung an neun verschiedenen Orten vorgesehen, musste zwischenzeitlich dreimal umgeplant werden, bis endlich feststand, dass alles live und Open Air auf die Bühne gebracht werden kann.
Welch` „Hochkaräter“ wir mit dem Festival in unseren Reihen wissen, zeigt sich auch daran, dass die Präsidentin des niedersächsischen Landtages, Dr. Gabriele Andretta, die Schirmherrschaft übernommen hat, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, die VR-Stiftung, der Lüneburgische Landschaftsverband, die Celler Bürgerstiftung, die SVO sowie die Hannoversche Volksbank als Förderer und Sponsoren auftreten.
Und es ist einmal mehr das Verdienst unserer Stadt und ihres ganz besonderen Flairs, dass Celle zum Festivalort erkoren wurde. Denn Bettina Päselt hat sich als künstlerische Leiterin beim Besuch in unserer Residenzstadt spontan für unser besonders Ambiente begeistert und daraufhin entschieden, die Beethoven-Reihe hier – und noch dazu mit einem örtlichen Veranstalter – zu realisieren.
Ich wünsche den Organisatoren, dem gesamten künstlerischen Ensemble und den Gästen kurzweilige und buchstäblich hochklassige Stunden sowie interessante neue Sichtweisen auf ein großes musikalisches Genie.
Die SVO-Gruppe unterstützt als Unternehmen aus der Region schon immer die Kultur in der Region. Besonders wichtig ist das aber nach einer Zeit, in der eine Pandemie den Kulturbetrieb in vielerlei Hinsicht stark eingeschränkt hat. Mit der Festivalreihe „Beethoven anders“ wird in diesem Sommer in Celle an den deutschen Komponisten und Pianisten Ludwig van Beethoven in besonderer und eben anderer Art und Weise erinnert – als nachträgliche Jubiläumsfeier zum Beethoven-Jahr 2020. Es ist ein tolles Konzept zum Wiedereinstieg in den normalen Kulturbetrieb, das wir sehr gerne unterstützen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß und gute Unterhaltung!